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Stehbolzen nachziehen

Nach dem ersten heiss Fahren mit neuer Zylinderkopfdichtung soll man die Stehbolzen nachziehen. Dabei habe ich auch gleich die Ventile nochmal kontrolliert und eingestellt. Hier ein paar Fotos, auch die Bezeichnung der Nockenwellen kann man hier sehen.

Wie in den Anleitungen beschrieben sollte man die Steuerkette festbinden. Tipp meinerseits: Sorgsam mit ordentlichem Draht o.ä. festbinden! Sonst muss man den Auspuff abbauen, Öl ablassen, den Deckel unter der Steuerkette abschauben und die Kette wieder von unten mit Draht hochziehen. Zwei Stunden, die man sich sparen kann… 🙂

Das Startverhalten ärgerte mich

…hier noch mal ausführlicher:

Ja – die Jota lief, bevor sie geTÜVt und angemeldet wurde; ab und zu zum Test. Aber manchmal auch nicht. Oder nur mit zwei warmen und einem kalten Krümmer. Nasse Kerzen waren das Problem. Nun werden die bekanntlich nicht von alleine nass, also war das nur das Symptom und nicht die Ursache.

Die Fehlerbehebung war zum Einem einem zu vollem Konto und zum Zweiten einem Abend im Internet zu verdanken. Das heisst a) eine neuen Zündanlage und b) die Startprozedur ändern. Eine Suche im Laverda-Register Forum brachte neue Erkenntnisse: Die Startprozedur muss auf die Vergaser angepasst werden. Sonst pumpen die Beschleunigerpumpen oder der Choke die Brennräume schnell mit zu viel Feuchtigkeit – sprich Benzin – voll.
Zweitens ist die alten originale Bosch Zündung zwar noch funktionsfähig. Aaaaaber eine neue elektronische Sachse Anlage mit neuen Spulen, Kabeln und Zündkerzensteckern funktioniert wesentlich besser und verbraucht auch weniger Strom aus der Batterie. Den Tipp zu moderneren Zündanlagen – ob DMC oder Sachse – sollte man wirklich beherzigen.

Dazu ein neuer Regler, der auch bei niedriger Drehzahl schon die Batterie lädt. So kann ich immer mit Licht fahren.

Den Regler montiere ich noch an einer umgebauten Elektronik Grundplatte und die Zündung hat ihren Platz vor der Batterie bekommen.

Hier die eingebaute Zündungsplatte:
Bitte vorher prüfen, wo OT ist, damit man das gleich beim Einbau der neuen Zündung justieren kann…

Die Rothewald Crimp Zange von Louis macht übrigens Freude, wenn man den richtigen Einsatz verwendet. Perfekt gecrimpte Stecker:

PS: LED Birnen sind bei meiner Jota mit NipponDenso (ND) Lichtmaschine nicht notwendig.

Zündung und Regler

Die Sache Zündung und der Regler sind eingebaut. Das aufwändigste war die Suche nach einem Platz und die Anbringung. Kabel konfektionieren mit der CrimpZange (mit den drei Aufsätzen) von Louis ging sehr einfach und gut. Der Original-Zündungs-Kabelbaum ist bei mir separat und konnte ausgesteckt und komplett entfernt werden.

Spannung an der Batterie nun bei ca. 1500U/min ca. 13,9 und bei 2500 U/min 14,0 Volt. Vorher 11,8 Volt bei laufendem Motor (12,9V Batteriespanunung unbelastet).

Wie im Forum beschrieben, muss ich meine Laverda ganz vorsichtig starten, weil sie sonst absäuft. Ob die über Stunden exakt eingestellten Schwimmer doch nicht so exakt eingestellt sind oder haken? Das muss ich noch prüfen.

Der Heinkel braucht keine Windel mehr!

Mittlerweile habe ich tatsächlich drei Stadtrundfahrten und gestern eine 50km Überlandfahrt gemacht. Der Motor und die Schwinge sind dicht! Und er hat wieder in allen Drehzahlen Kraft (soweit man das bei den 9PS Maximalleistung sagen darf). Jetzt kann der Sommer kommen!

Die Elektrik…

Aus diversen, den LaverdaFahrern bekannten Gründen liefert die Lima zu wenig Strom und die Zündung verbraucht zu viel. Damit wird die Batterie, wenn überhaupt, nur spärlich geladen.

Dann hat mich die Jota auch noch etwas geärgert…

Daher habe ich bei Sachse die komplette Zündanlage und den Regler neu bestellt. Ein paar Birnen werde ich noch auf LED umstellen und dann sollte eine längeren Tagesausfahrt nicht mehr im Weg stehen.

…ich berichte dann über den Einbau.

Benzinhähne…

Hähne? Na ja, erst mal hat die Laverda zwei Stück. Zweitens gibt es neu zu kaufen verschiedene Modelle, aber nicht das, was ich habe. Also gibt es viele Hähne…

Daher habe ich mich entschieden, den tropfenden Hahn zu zerlegen und zu schauen, ob ich ihn dicht kriege.  Zuerst mal ein Fotos des Hahn, den ich im WWW übrigens nicht gefunden habe, weder neu noch gebraucht noch überhaupt ein Foto….

Wie man erkennt, ist die Frontplatte mit dem Gehäuse „vernietet“.  Die flachgeklopfte Fläche habe ich abgedremelt. Dann 1,6mm Löcher reingebohrt und 2mm Gewinde reingeschnitten.

Alles zerlegt und gereinigt und die Gleitfläche des Hahns mit 3000 bis 12000er Schmirgel poliert.

Nun muss ich den Hahn an den Tank montieren und schauen, ob er dicht ist.

Es würde mich interessieren, ob jemand weiss, ob und wo ich die Dichtung – wie auf dem Foto ersichtlich – kaufen kann.Die Dichtung hat einen Durchmesser von ca. 22mm.  Mit neuer Dichtung wäre der Hahn wieder für viele Jahre perfekt.

Den 2mm Gewindeschneider und die Schrauben habe ich übrigens noch aus den Zeiten meiner Slot Karriere. …siehe http://www.src-stuttgart.de.

Im Moment sieht der Hahn zusammengebaut so aus:
[13.4.2019]:  Der reparierte Hahn ist wieder verbaut und dicht. Parallel habe ich zwei gebraucht Hähne aus Österreich auftreiben können. Es ist also Ersatz für die nächsten Jahre vorhanden.

[15.5.2019]:  Ja, es ist alles dicht und funktioniert.

[irgendwann in 2021]: Habe mir doch neue Würfel Benzinhähne gekauft und eingebaut. Der reparierte war wieder undicht. Das Gummi ist einfachnicht mehr das was es war. Und verschiedene Gummis stanzen und testen hatte ich kein‘ Bock und Zeit. Und die andere Seite ging schon so schwer dass ich Angst hatte den Plastik Hebel abzubrechen. Jetzt ist alles „schön“.

Wieder mal Winter…

Keine Reisezeit, der Garten schläft, Schrauberzeit!

Die seit über 5 Jahren in Restauration befindliche Laverda lief vorgestern das erste mal richtig rund (am Montag hatte ich noch mit Blasen im Benzinsystem und dann Überflutung wegen hängender Schwimmer zu kämpfen).
Allein das Fußbremsgestänge hatte mich drei Abende gekostet. Das hat man halt davon, wenn man ein seltenes Modell in Teilen kauft, mäßige Tipps bekommt und dann zwei mal wieder die Schwinge demontieren muss, weil sonst kein Platz ist…

Dann die Kabel der Zündung: nach 36 Jahren waren Teile der Isolierung einfach weggebröselt. Also neu Verkabeln. Mittlerweile habe ich eine nette KabelKiste mit den verschiedensten Farben. So war das kein Problem. Ich habe aber gemerkt, dass ich in den fünf Jahren seit dem Kauf einiges gelernt habe. Diese Kabel hätte ich schon gleich zu Anfang erkennen müssen und austauschen… Das gleiche mit den Vergasern, die mir am Anfang Respekt – eher Angst eingeflößt haben. Die würde ich mittlerweile selber überholen. Man wächst mit seinen Aufgaben…

Anmerkung: die Spiegel werden noch in normale Position gestellt; sie stehen auf dem Foto in der Position für die Lagerung. Seitendeckel sind auch noch gut verpackt gelagert.

Es steht also einem baldigen TÜV Besuch und der kleinen Oldie Ausfahrt zum Stilfser Joch im Sommer nichts mehr im Weg. YES, we can!

Inkontinenzia…

…oder: Der Heinkel tropft.  Und zwar hinten an der Schwinge – die Kette läuft in Öl. Und unter dem Motor.  Also war der Besuch bei der Eisdiele peinlich und wirklich umweltschädlich. Denn es war kein Schwitzen, was man alten Schätzchen ja zugesteht, sondern ein Tropfen.

Und irgendwie was das sowieso seltsam mit dem frischem TÜV. Das stellte sich als alternativer Fakt (man könnte es auch Beschiss nennen) heraus. Auf der Suche nach der Öl-Inkontinenz bin ich bis zum gebrochenen oberen Kolbenring vorgedrungen. Ausserdem hatte sich eine Handvoll Hülsen von der Antriebskette verabschiedet, welche im Kettenkasten (der gleichzeitig die Schwinge ist) lagen. Gut, dass man im Heinkel Club Shop alles und sofort bekommt.

Die Strahlkabine, welche ich für die Laverda Kleinteile angeschafft hatte, hat sich auch beim Heinkel bewährt. Siehe Foto: die rechte Seite ist nun sauber.

Die Elektrik war auch sehr marode, obwohl ein Bosch-Dienst schon für viel Geld dran rumgemacht hatte.

 Komplett verschmort von hinten unterm Sitz bis vorne zu den Armaturen.

Daher: Kabelvorrat ist praktisch. Nach 55 Jahren Gepfusche von Vorbesitzern, Semi-Restaurateuren und einem unfähigen BoschDienst…

Teile des Kabelbaums erneuert und ordentliche Stecker verbaut.

Sehr viel Zeit hat das Säubern der Teile gekostet. Einerseits Schmodder von 55 Jahren und dazu ein wenig Rost. Aber am Ende wurde alles gut:

Und er sprang auch nach wenigen Umdrehungen wieder an und lief als sei nichts gewesen:

 

Rolling Chassis

Die Räder sind seit heute mit BT45 bereift, Bremsscheiben an die Felgen montiert, Lenkkopf zusammengebaut, Gabel fertig (die weißen Ringe von Hai sind von perfekter Qualität, an der unteren Schraube wurden Kupferscheiben mit aufvulkanisierter Dichtung verbaut – hoffenlich geht die Gabel bei der nächsten Revision besser auseinander…) und eingebaut. Die Standrohre musste ich etwas weiter als gewünscht am Lenkkopf durchstecken. Sonst passt der „Brevettato“ Lenker nicht oben drauf. Zusammen sieht es so aus: IMG_0487

Zur Motormontage muss natürlich wieder alles abgebaut werden.